Die Kinothek Asta Nielsen ist eine Initiative, die seit dem Jahr 2000 besteht und in Frankfurt am Main basiert ist.
“Die Kinothek Asta Nielsen schreibt keine bestehende Filmgeschichte fort - weder die Fortschrittsgeschichte der Technik, noch die musealisierende des filmischen Erbes. Sie betreibt Filmgeschichte als Rezeptionsgeschichte, die ihr Zentrum in der augenblicklichen Wahrnehmung des Films hat. Und keine Filmgeschichte glückt, wenn sie nicht zugleich eine Lektion in Geschichte ist - eine Lektion, die sich nicht über die Disziplin des Bewußtseins vermittelt, sondern über die Disziplinlosigkeit des Fühlens, Wünschens und Träumens, der Phantasien, der Süchte und Sehnsüchte.”
Die Filmarbeit von Frauen und die filmischen Reflexionen der Geschlechterverhältnisse stehen im Zentrum der Arbeit der Kinothek. Neben großen filmhistorischen Retrospektiven (Germaine Dulac, Asta Nielsen) und - quer durch Zeiten und Genres führenden - thematischen Reihen wie “Dark room. Liebe im Kino” spielte die Arbeit mit dem kleinen Format - den Kurzfilmen, den Schmalfilmen, 16 mm und Super 8, in den Programmen immer eine wesentliche Rolle. Von da aus scheint es nicht weit zu unserem aktuellen Vorhaben, dem Sammeln und Zeigen von Amateurinnen- und Familienfilmen. Doch stellt dieser Bereich in Wirklichkeit vor etliche neue Fragen. Darüber möchten wir gerne sprechen, wenn wir unser Projekt vorstellen.
Karola Gramann, Filmkuratorin, Dozentin an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main, seit 2006 künstlerische Leiterin der Kinothek Asta Nielsen in Frankfurt.
Heide Schlüpmann studierte Philosophie, deutschen Literaturwissenschaft und Soziologie. Seit 1983 Mitherausgeberin der Zeitschrift Frauen und Film, bis 2008 Professorin für Filmwissenschaft an der J.W. Goethe-Universität Frankfurt.
Zuletzt erschienen: Karola Gramm?Heide Schlüpmann (Hg.), ASTA NIELSEN Bd. 2: Nachtfalter. Asta Nielsen, ihre Filme (2010).