Seit es Medien gibt, wird ihnen auch ein Draht ins Jenseits attestiert. Was ist die Charakteristik dieser heimlichen Anwesenheit oder unheimlichen Abwesenheit in der Gegenwartskunst? Wie zeigt sich die Faktizität des Simulacrums bzw. diese „Präsenz eines Gespensts“ (Jacques Derrida)? Von welchen Untoten wird eine Kunst heimgesucht, deren Hauptmerkmal doch der Anspruch auf Gegenwärtigkeit ist? Welche politischen und sozialen Kodierungen sind in diese Ansätze eingeschrieben?
„Hauntings“ stellt diese Fragen in mehreren Medien: als Ausstellung, als Konzertreihe, im Film und in theoretischen Überlegungen zur Tragfähigkeit des von der englischen Musikzeitschrift Wire geprägten Begriffs „Hauntology“, der ästhetische Spuren des Vergangenen im Gegenwärtigen sucht. Welche „sinistren Resonanzen“ (David Toop) sind in ihnen am Werk? Wie lässt sich festmachen, was in heutigen Kunstformen uns verfolgend nachwirkt?
mit Bureau of Inverse Technology (AUS), Minerva Cuevas (MEX), Leif Elggren (S), Michael Esposito & Carl Michael von Hausswolff (S), Claudia Larcher (A), Baron Mordant (GB), Dr. Konstantin Raudive (LV), Markus Schinwald (A), Zineb Sedira (F), The Otolith Group (GB), Apichatpong Weerasethakul (T)
Kuratiert von Thomas Edlinger & Christian Höller
Koproduktion steirischer herbst & Kunstverein Medienturm