Buchpräsentation mit anschließendem Gespräch zwischen Josef Haslinger und Günter Kaindlstorfer
Josef Haslinger erzählt in seinem neuen Roman eine Familiengeschichte, verstrickt in die Tragödien des 20. Jahrhunderts: Bohumil Modrý, genannt Boža, wurde mit 21 Jahren Torwart der tschechischen Eishockey-Nationalmannschaft, mit der er 1947 den ersten Weltmeistertitel seines Landes holte. 1950 wurde die gesamte Nationalmannschaft verhaftet, auch Boža, der seine Karriere schon beendet hatte. Man verurteilte ihn zu 15 Jahren Haft und sperrte ihn ins Arbeitslager Jáchymov, ein Uranbergwerk. Sieben Jahre nach seiner Entlassung stirbt er an den Folgen der Verstrahlung. In seinem neuen Roman lässt Haslinger die Tochter Boža Modrýs die Geschichte einer tschechischen Familie erzählen, die zum Opfer des kommunistischen Umsturzes wurde.
Josef Haslinger, 1955 in Zwettl geboren, lebt in Wien und Leipzig. Seit 1996 lehrt Haslinger als Professor für literarische Ästhetik am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. 1995 erschien sein Roman „Opernball“, 2000 „Das Vaterspiel“, 2006 „Zugvögel“. Sein letztes Buch, „Phi Phi Island“, erschien im Frühjahr 2007. Haslinger erhielt zahlreiche Preise, zuletzt den Preis der Stadt Wien und den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels.
In Zusammenarbeit mit Alte Schmiede, Wien und dem S. Fischer Verlag