Paul Horn - Warum immer ich?

Öffentlichkeit Ausstellung
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1 Termin im Archiv
bis Samstag 5. November
14. Sep. 2011 -
Sa 5. Nov. 2011
19:00
Paul Horn - Warum immer ich?

Diese Frage ohne Antwort stellte sich schon jeder einmal nach einem unvorhersehbar eingetretenen Ereignis. Dem österreichischen, multimedial arbeitenden Künstler Paul Horn geht es jedoch nicht um eine egozentrische Befragung, er verleiht seiner kommenden Einzelausstellung in der Galerie Knoll diesen Titel mit ironischer Absicht.
Sobald man sich auf Paul Horns Werke einlässt wird klar, dass kategorisches Denken und lineare Traditionen der Kunst nicht seine Inspirationsquelle sind. Eher Aspirationsquelle, die er durch pointiert prätentiöse Malerei, skurrile Objekte und Installationen, sowie harmonisch komponierten Fotografien einzudämmen versucht. Paul Horns Malerei sind Werke an der Schnittstelle zum Objekt oder zur Assemblage. Klassische Porträts gibt’s im Pizzastil, sie haben einen herrlich goldbraunen Rand aus Leinen, Wachs und Spray statt Goldrahmen, und werden in einem dazupassenden Karton in der Größe 1m x 1m an den Kunden ausgeliefert. Die Porträtierten dürfen auch authentisch sein und müssen nicht schablonenhaft aus dem Bild blicken, wie zum Beispiel das freudig urinierende junge Mädchen, oder der zufrieden lächelnde Angestellte mit Krankenkassabrille, der sein Lieblingshuhn behutsam präsentiert. Farben, Materialien, Techniken und Hintergründe sind ebenso ungewöhnlich, verbinden sich aber gekonnt zu den unverwechselbaren Kompositionen Paul Horns. Die großen Kartonarbeiten sind Samplings aus einfachen Kopien, virtuoser Ölmalerei, Spraytechnik und diversen Fundstücken wie Lichtern, Zäunen oder Borten, und zeigen Grenzsituationen zwischen Fiktion und Realität.
Die Minikanzeln an den Ecken des Ausstellungsraumes - Kanzeln verschiedener Kirchen nachempfunden - sind unserer Zeit angepasst mit kleinen Flatscreens ausgestattet. Sie geben Passagen wichtiger Reden von einflussreichen Personen im Loop wieder, beispielsweise Stalins „Über die neue sowjetische Verfassung“, oder „When Elites Fail“ von Noam Chomsky.
Paul Horn bewegt sich scheinbar ziellos im gewaltigen Archiv des Alltags und der Kunstgeschichte. Hinter dem chaotisch anmutenden Remix in seinen Werken steht eine ausgefeilt meisterliche Umsetzung und ein freier schöpferischer Geist, der sich nicht durch Normvorstellungen beengen oder beeinflussen lässt.
Stil im Sinne einer linearen Weiterentwicklung einer bestimmten Tradition oder Schule negiert Paul Horn durch eine Art Second Hand-Ästhetik, welche Symbole von Popkultur und Hochkultur locker verwebt. Diese Rekonfiguration bereits existierender Formen und Zeichen unserer Kultur ohne zwanghafte Klassifikation des dabei entstehenden Produkts, beschreibt der französische Kurator und Kunstkritiker Nicholas Bourriaud als „Postproduction“. Bourriauds Überlegungen zu zeitgenössischen künstlerischen Produktionsformen führen ihn zur Frage, wie wir Einzigartigkeit und Bedeutung aus dieser chaotischen Masse von Objekten, Namen und Referenzen produzieren können, die unser tägliches Leben konstituieren. Dabei legt er den Fokus auf die Art der Anwendung, des Remix, und die so entstehende individuelle ästhetische Sprache. Paul Horns Arbeiten zeigen uns sein unkonventionelles Repertoire.

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