Für die Auslage der Wandzeitung entwickelt Bernd Oppl ein Objekt, das sich der Technik des Praxinoskop bedient: eine optische Apparatur, welche ein Vorläufer der Kinematographie war. Das Praxinoskop ist eine rotierende vieleckige Trommel, an der sich innenseitig des äußeren vieleckigen Randes eine zyklische Abfolge von Bildern befindet. Durch die Spiegelung dieser Bilder auf Facettenspiegel in der Mitte der Trommel können die Bilder als Bewegt-Bild wahrgenommen werden. In Bernd Oppls Version des Praxinoskops ist eine abstrakte Animation zu sehen, in der sich ein schwarze Fläche in eine weiße Fläche auflöst. In der bewegten Spiegelung wird eine Illusion von Räumlichkeit erzeugt. Das Objekt verweist somit auf die grundlegende Eigenschaft von Film, illusionäre Räume in der Vorstellung entstehen zu lassen.
Die vierzehnte Ausgabe der Wandzeitung bricht nicht nur mit dem selbstauferlegtem Dogma der Bleiwüste ohne Bilder, sondern ist das erste Projekt ohne Schrift!
Eröffnung: Donnerstag d. 14. März ab 18Uhr, Glockengasse 6, 1020 Wien
Das Praxinoskop ist bis Ende April zu sehen.
Die Wandzeitung ist eine Idee von Steinbrener/Dempf und Bernhard Kellner