Für ihren fast 8000 Seiten zählenden Werk-Komplex «Naturgemäß», dem rätselhaftesten und auf den ersten Blick unzugänglichsten Roman der österreichischen Literaturavantgarde, hat Marianne Fritz den Raum um Galizien als topografischen Rahmen ausgewählt; im Mittelpunkt steht die Festung Przemysl: Vielleicht fiel die Wahl auf diese Region, weil sie eine ungeheuer blutige Geschichte hinter sich hat. In diesem Rahmen entfaltet die 2007 verstorbene Schriftstellerin ihre Begriffsspiele, die zu entschlüsseln ein Lexikon der Marianne Fritz-Worterfindungen notwendig machte (wer nimmt diese Herausforderung an?). Das Werk jedenfalls ist der Aufmerksamkeit der Kuratoren des Wien-Museums nicht entgangen – es wird eines der Themen der Ausstellung «Mythos Galizien» (Wien Museum, ab 26. März bis Ende Juni 2015).
Der Aktionsradius lädt zu einer StadtFlanerie ein, deren Stationen die Ausstellung am Karlsplatz – und die private Wohnung der Marianne Fritz in Wien-Neubau sind. Diese Wohnung ist über und über von den Materialien für ihr Schreiben okkupiert und befindet sich seit ihrem Todestag in absolut unverändertem Zustand.
Teilnehmerbeitrag: 7 Euro zzgl. Eintritt Wien Museum
Anmeldung erforderlich: 332 26 94 oder office@aktionsradius.at (Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben)