Goldstern

Öffentlichkeit Ausstellung
➜ edit + new album ev_02vmetwSnjjBMSp5lttMhY
1 Termin im Archiv
bis Donnerstag 30. November
1. Nov. 2017 -
Do 30. Nov. 2017
11:00
Goldstern
Galerie Volkskunst, Franziska-Appel-Gasse 43, 1220 Wien

Die digitale Kunstinitiative ?Memory Gaps? von Konstanze Sailer erinnert an zwei weibliche Opfer des Nationalsozialismus und an eine jener Straßen Wiens, die es längst geben sollte.

Franziska Appel (* 21. Februar 1892 in Wien; – 29. April 1943 ebenda) war eine österreichische Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus. Von Beruf Schneiderin, war sie ab 1931 Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreichs, nach dem Parteiverbot durch die Regierung Dollfuß ab 1934 Mitglied der Revolutionären Sozialisten sowie Bezirkskassierin der Roten Hilfe und der KPÖ im 8. Wiener Gemeindebezirk. Im Juli 1941 wurde sie von der Gestapo verhaftet, im November 1942 vom NS-Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Die NS-Vorwürfe betrafen: Vorbereitung des Hochverrats, Identifikation mit dem Bolschewismus und Verbreitung von Flugschriften. Franziska Appel wurde am Abend des 29. April 1943 im Wiener Landesgericht geköpft.

Bis zum heutigen Tag existiert keine Straße, die ihren Namen trägt. Hingegen ist nach Michael Haberlandt nach wie vor eine Gasse in Wien Donaustadt benannt. Haberlandt war Indologe, Volkskundler, habilitierter Völkerkundler sowie Gründer und Leiter des Volkskundemuseums in Wien. Als Museumsdirektor, als wissenschaftlicher Autor und Herausgeber bereitete er frühzeitig den Boden für die Verbreitung von antisemitischem, rassistischem, deutschnationalem und prokolonialistischem Gedankengut. Anstelle von Michael Haberlandt sollte in Wien Donaustadt an Franziska Appel erinnert werden.

Die Kunstinitiative der Malerin Konstanze Sailer wird mit einer weiteren Ausstellung von Tuschen auf Papier in virtuellen Räumen eröffnet. Die Galerien befinden sich ausnahmslos in Straßen oder an Plätzen, die es nicht gibt, die es jedoch geben sollte: solche mit Namen von Opfern der NS-Diktatur. Monat für Monat wird so das kollektive Gedächtnis erweitert. Monat für Monat werden damit Erinnerungslücken geschlossen.

Memory Gaps ::: Erinnerungslücken zeigen eine Auswahl aus tausenden Tuschen auf Papier aus zehn Jahren. Sie stellen Schreie und Aufschreie von Opfern dar. Zum schmerzerfüllten Aufschrei geöffnete Münder und Kiefer. Abstrakte Darstellungen von Schreien in Ghettos, Konzentrationslagern und NS-Tötungsanstalten – gemalte Erinnerungskultur. Seit drei Jahrzehnten arbeitet die aus Heidelberg stammende und in Wien lebende Künstlerin zu den Themen Antlitz, Schädel und Tod. Tusche auf Papier wurde als Technik gewählt, um der “Filigranität” jener ?Papierfetzen? nachzuempfinden, auf denen in Konzentrationslagern inhaftierte Künstler – zumeist im Geheimen – ihre Kunstwerke herstellten.

...Mehr lesen

eSeL ist ein Informationsportal für Kunst und Kultur. Hier findest du empfohlene Veranstaltungen, Ausstellungen, Museen, Kinoprogramm, Theater, Performances und mehr in Wien und ganz Österreich. 

Newsletter und Social Media

Der eSeL Newsletter schickt dir jeden Donnerstag Insidertipps unserer Terminredaktion und fotografische Highlights aus dem Kunstbetrieb.

Fast geschafft!

Die Bestätigungsmail ist unterwegs. Du musst sie nur noch bestätigen.


A confirmation email has been sent. Please click the link to confirm your subscription. (Check your Spam/Junk folder!)

Woops!

Diese E-Mail-Adresse ist bereits abonniert. Eh super! / This address is already subscribed.

Hoppala.

Sie haben Ihre Mail-Adresse noch nicht bestätigt. / This Address is not yet confirmed.

Terminvorschlag

Partner*innen

Über uns

Projekte

Kontakt

Presse

rewind.esel.at (BETA) 

Datenschutz

Impressum

AGB