Christina Kaindl-Hönig: Theater ohne Illusionen. Georg Büchners Ästhetik der Emanzipation
Buchpräsentation und Podiumsdiskussion mit Christina Kaindl-Hönig, Ulf Birbaumer und Anton Thuswaldner
Zum Buch
In Verschränkung mit dem historischen und kulturphilosophischen Kontext veranschaulicht Theater ohne Illusionen die Auffassung, dass Georg Büchners Dramen als stringente Fortführung seiner politischen, sozialrevolutionären Praxis mit den Mitteln des Theaters aufgefasst werden können. Beginnend mit Dantons Tod und kulminierend in Woyzeck, versuchte Büchner bereits am Anfang des 19. Jahrhunderts, mit einer materialistisch fundierten Ästhetik ein geschichtsbewusstes Erkenntnismittel von Realität bereitzustellen.
Christina Kaindl-Hönigs Buch zeigt, wie Büchners kritische Konzeption eines ‘Theaters ohne Illusionen’ den entlarvenden Blick auf gesellschaftliche Herrschaftsstrukturen zu schärfen sucht, um mit dieser Ästhetik der Emanzipation in den Menschen das Bewusstsein für selbstbestimmtes Handeln zu erwecken. Vor dem Hintergrund der inszenatorischen Verhüllungen heutiger Medien gewinnt dieser politisch-ästhetische Ansatz ungeahnte Aktualität.
Buchinfo
Christina Kaindl-Hönig
Theater ohne Illusionen
Georg Büchners Ästhetik der Emanzipation
Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum Verlag: Literaturwissenschaft, Band 19
426 Seiten
Paperback
Marburg: Tectum Verlag, 2011
Podium
Christina Kaindl-Hönig studierte Theaterwissenschaft und Philosophie an der Universität Wien und arbeitete mit zahlreichen internationalen Regisseuren im Sprechtheater und in der Oper. Seit 2001 ist sie als freie Autorin mit dem Schwerpunkt auf Theater für österreichische, deutsche und Schweizer Printmedien tätig. Zudem unterrichtet sie als Lektorin am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien und arbeitete von 2009 bis 2011 als freie Dramaturgin für das Schauspiel der Salzburger Festspiele
Ulf Birbaumer ist emeritierter Professor am Institut für Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien. Schwerpunkte: Erforschung der Commedia dell’arte und ihrer Entwicklung bis heute sowie europäisches Volkstheater, Avantgardebewegung im 20. Jahrhundert, Theater nach 1945
Anton Thuswaldner arbeitet als Literaturkritiker für mehrere deutsche und österreichische Zeitungen und Zeitschriften; Österreichischer Staatspreis für Literaturkritik (1996)