Kuratorinnenführung Pro(s)thesis

Theorie Zeitgenössische Kunst Führung
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Samstag 29. April 2017
29. April 2017
Sa
15:00
Kuratorinnenführung Pro(s)thesis

xhibit und Gemäldegalerie
Humor und Widerstand
Kuratorinnenführung mit Berenice Pahl und Felicitas Thun-Hohenstein
Begrenzte Teilnehmer_innenzahl
Eintritt in der Gemäldegalerie: 8,- / erm. 5,-

xhibit: Eintritt frei
Gemäldegalerie: regulärer Eintritt - siehe www.akademiegalerie.at

Pro(s)thesis
Kuratorinnen: Berenice Pahl, Felicitas Thun-Hohenstein
Architektur: Dorit Margreiter
Künstler_innen: Renate Bertlmann (AUT), Lisa Bufano (USA), Virginia Chihota (ZIM), Chitka (Anetta Mona Chi?a & Lucia Tká?ová) (CZE/SVK), Erika Fransson (SWE), Kerstin von Gabain (USA/AUT), Judith Hopf (GER), Rebecca Horn (GER), Anne Imhoff (GER), Birgit Jürgenssen (AUT), Mari Katayama (JPN), Brigitte Lang (AUT), Roberta Lima (BRA/AUT), Kumi Machida (JPN), Iris L. Moore (CAN), Nadine Rennert (GER), Barbis Ruder (AUT), Toni Schmale (AUT), Anne Schneider (AUT), Evelin Stermitz (AUT), Angela Su (HKG), Viktoria Tremmel (AUT), Anna Vasof (GRC/AUT)

Die Ausstellung Pro(s)thesis beschäftigt sich mit der kulturell mittlerweile weitgehend akzeptierten technologischen Durchdringung des Körpers. Das sich dabei eröffnende Problemfeld weist die menschliche Physis als das zentrale Medium des Zugriffs auf den Menschen aus, zumal ja unsere leibliche Verletzungsoffenheit die anthropologische Voraussetzung für Machenschaften von Machtstrukturen liefert.
Besteht mit der Upgradekultur zwar zweifelsfrei die Chance auf wachsende Möglichkeiten von Lebensverwirklichung, birgt diese doch zugleich das Risiko, der Verzweckung und Verdinglichung des menschlichen Körpers zuzuarbeiten. Sieht man diese hinreichend postulierte Krise des menschlichen Körpers nun als Chance, so bietet sich – wie im posthumanistischen und -feministischen Diskurs angeregt – gerade auch durch die transformativen Möglichkeiten von Biologie und Technologie die Perspektive eines Handlungsraumes. Als konstruktives Moment verstanden wohnt damit dem Körper ein selbstermächtigendes Potenzial inne.

Im Verhältnis zur Sammlung der Gemäldegalerie entwickelt sich so aus dem xhibit heraus ein Parcours zeitgenössischer Kunstpraxis, der das poetisch-metaphorische Potenzial der Prothese moduliert und dazu einlädt, zwischen historischen und gegenwärtigen Körperbildern zu oszillieren. Den Besucher_innen eröffnen sich damit Blicke auf künstlerische Praktiken, welche die Mitbeteiligung an machtstrukturellen Ordnungen aus der Reserve locken und umdeuten. Dabei werden jene Potenziale enthüllt, die sich hinter dem Schein der technischen Perfektion verbergen.
Im Fokus der Schau stehen feministische künstlerische Arbeiten, die mit Ironie und Humor Normierungsansprüchen zuwiderlaufen. Als künstlerisches Artefakt wird die hochstilisierte Prothese dabei zum wirkungsvollen Zeichen von Selbstentwurf und Selbstermächtigung.

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