Aru Bena ? Souveränität und die Rechte des Waldes
Theorie Zeitgenössische Kunst Film Vortrag Screening Workshop
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Souveränität und die Rechte des Waldes
?Samstag, 12 September
Durch die weltweit beobachtbaren Mechanismen des ?Land grabbing? (Landraubes) werden die Ressourcen großer Teile des Amazonas und anderer indigene Lebensräume von staatlichen und ökonomischen Akteuren eingenommen. Dabei werden oft die Rechte und Ansprüche lokaler und indigener Völker übergangen und die Nutzung anzestraler Territorien delegitimiert. Gegenwärtig treibt in Brasilien ein geplantes Gesetz, das PEC 215, die mögliche Legalisierung dieses Raubes und der Invasion indigener Gebiete durch die Agrarindustrie und internationale Konzerne im Namen des ?öffentlichen Interesses? voran. Welche Art von Recht vermag es die Enteignung der Territorien von Menschen und Lebewesen zu legitimieren? Wann ist ein Verbrechen ein Verbrechen?
18 Uhr // Souveränität und indigene Rechte mit Kristina Kroyer
Kristina Kroyer vom Institut für internationale Entwicklung an der Universität Wien hat mit den Guarani-Kaiowä im Kontext des Landverlustes in Mato Grosso do Sul in Brasilien zusammengearbeitet. Die Mechanismen des ?Land grabbing? und sogenannter ?Green Grabbings??Enteignung im Namen des Umweltschutzes?machen über das Gebiet der Guarani hinaus indigene Völker heimat- und schutzlos und werfen grundsätzliche Fragen über die Legitimität nationaler und internationaler Gesetze in Kooperation mit ökonomischen Prozesses auf.
19 Uhr // Huni Kuin: Souveränität des Waldes
Aus der Perspektive indigener perspektivistischer Kosmovision verfügen Tiere, Pflanzen und viele Objekte über Subjektpositionen und Willenskapazitäten, die die Realität aus ihren eigenen Blickwinkeln wahrnehmen. Wald und Pflanzen werden als wichtige Lehrer angesehen, und der Wald verkörpert eine eigene Souveränität, die dem Rechtsverständnis staatlicher Mächte grundsätzlich widersprechen.
20 Uhr // Filmvorführung: ?Ma Ê Dami Xina?Já me transformei em imagem? von Zézinho Yube
Zézinho Yubes Film, dessen Titel sich mit ?Ich habe mich bereits in ein Bild verwandelt? übersetzen lässt, wurde heuer im Rahmen der Berliner Biennale präsentiert. Der Film erzählt in fünf Etappen von der Geschichte der Huni Kuin und deren kulturelles Wiederaufle-ben. Über Jahrzehnte hinweg wurden die Huni Kuin von Kautschukplantagen- besitzern versklavt, ihr Volk und ihre Kultur dabei fast vernichtet. Moderne Aufnahmemöglichkeiten waren und sind zwar beschränkt aber heute ein unerlässliches Mittel für ihr kulturelles Überleben. Eine anschließende Diskussion zeigt auf wie das Filmemachen als zentrales Medium der Artikulation, Dokumentation und Reflexion zeitgenössischer Probleme einge-setzt wird.