Nur der lesende Mensch ist gut?
Theorie Zeitgenössische Kunst Literatur Diskussion
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Eine Diskussion über den Wert und Unwert von Literatur in der Gesellschaft
Eintritt frei
Lesen bildet: Die Gutenberg?sche Revolution, das weiß jedes Kind, ist die Wurzel des Aufbruchs unserer Gesellschaft in die Moderne.
Man könnte aber genauso gut eine Gegengeschichte erzählen: Vom Verständnis der globalen Verbreitung der Alphabetisierung als Herrschaftsinstrument in Missionierung und Kolonialisierung (z.B. Foucault), vom Denken mit dem fremden Kopf statt dem eigenen (Schopenhauer). Die Hinwendung zur Populärkultur und Abwendung von verstaubten Klassikern war auch ein Verständnis des Aufbruchs z.B. der 60er Jahre.
Mit Digitalisierung setzt sich diese Debatte auf neuer Ebene fort: Muss es Bücher zwischen Buchdeckeln geben? Ist das Lesen von SMS ausreichend? Braucht es Literatur in der Schule oder neutrale Lesekompetenz? Und wie steht es um die Autorenschaft, deren Tod ja auch schon lange ausgerufen war?
Am Podium:
Michael Amon (Schriftsteller)
Andreas R. Peternell (steirischer herbst, edition schreibkraft)
Gerhard Ruiss (Literaturhaus Wien)
Marlen Schachinger (Literatin, Institut für Narrative Kunst, NÖ)
Moderation: Karin Wolf (Institut für Kulturkonzepte)
Performativer Rahmen: TAG-Ensemble
Die Kunst hat in der Gesellschaft eine besondere Stellung: Ihre Freiheit ist in Österreich seit über 30 Jahren per Verfassung garantiert und ihre finanzielle Förderung gesetzlich verankert. Die großen kulturpolitischen Themen der letzten Monate – vom Burgtheater-Skandal über die Frage des Ankaufs der Kunstsammlung Essl bis hin zum Mehrwertsteuersatz auf E-Books oder der Festplattenabgabe – haben aber gezeigt, dass jene Werthaltungen, die dieser Stellung zugrunde liegen, nicht selbstverständlich sind. So muss auch die Kunst ihre Angebote an eine Gesellschaft, in welcher die Spannung zwischen ideellen Werten und ökonomischer Bewertung stetig steigt, immer wieder neu begründen. Im Zuge der Finanzierungskrisen der öffentlichen Haushalte sind dabei Schließungen von Kunsteinrichtungen eine nicht auszuschließende Maßnahme, ja werden in manchen Diskussionsbeiträgen sogar laut gefordert.
In der losen Diskussionsreihe KUNST UND WERT versuchen wir einen Befund zu entwickeln, welchen Wert die Kunst im Allgemeinen und in ihren unterschiedlichen Sparten in der Gesellschaft inne hat. Die vier geplanten Veranstaltungen befassen sich der Reihe nach mit den Feldern Theater, Musik, Bildende Kunst und Literatur.
Eine Kooperation der Österreichischen Gesellschaft für Kulturpolitik, dem Institut für Kulturkonzepte und dem TAG