Cornelia Zumbusch: Unzeit. Achronien in der Literatur und Kultur des 19. Jahrhunderts

Theorie Zeitgenössische Kunst Vortrag
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Montag 21. Jänner 2013
21. Jän. 2013
Mo
18:15
Cornelia Zumbusch: Unzeit. Achronien in der Literatur und Kultur des 19. Jahrhunderts

Cornelia Zumbusch geht der Frage nach, auf welche Weise die Zeit in den Erzählungen des 19. Jahrhunderts erfahren wird und an erzählerischer Form gewinnt. Denn der Fortgang von Industrialisierung und Urbanisierung unterliegt temporalen Verzögerungen und Beschleunigungen.

Das 19. Jahrhundert gilt als Jahrhundert der Anachronismen. Die Modernisierungsprozesse wie Technisierung, Industrialisierung oder Urbanisierung folgen nicht überall dem gleichen Zeitmaß, sondern führen zu temporalen Verschiebungen, Überlappungen und Verwerfungen. Durch Gasbeleuchtung erhellte, mit Eisenbahnlinien verbundene Städte liegen in scheinbar vormodernen Landschaften. Selbst in den Zentren der Modernisierung steht Altes unverbunden neben Neuem, wobei die Veränderungen das gerade noch Gegenwärtige so aussehen lassen, als wäre es längst überholt. Cornelia Zumbusch geht der Frage nach, auf welche Weise diese paradoxe Zeiterfahrung in Erzählungen des Realismus narrative Form gewinnt. Wie lassen sich die Erfahrungen der Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen und des permanenten Veraltens des Vertrauten erzählen? Welche Chronotopoi (Michail Bachtin) bildet die Erzählliteratur des 19. Jahrhunderts aus?

Vortrag
CORNELIA ZUMBUSCH
Unzeit. Achronien in der Literatur und Kultur des 19. Jahrhunderts
21. Januar 2013, 18.00 Uhr c. t. am IFK (Eintritt frei)

Cornelia Zumbusch, IFK_Gast des Direktors, studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Anglistik in Tübingen und Berlin. 2006 erhielt sie den Wissenschaftspreis der Aby-Warburg-Stiftung, 2009 habilitierte sie an der LMU München und ist seit 2010 Vertretungs- bzw. Ergänzungsprofessorin an der Universität Konstanz. 2012 hat sie einen Ruf an die Universität Hamburg angenommen.

Publikationen (u. a.): Urgeschichte. Erzählungen vom Vorvergangenen bei Herder, Engels, Freud und Benjamin, in: Tobias Döring und Michael Ott (Hg.), Urworte. Zur Archäologie erstbegründender Begriffe, München 2012, S. 137–153; Die Immunität der Klassik, Berlin 2011; Nachgetragene Ursprünge. Vorgeschichten im Bildungsroman (Wieland, Goethe und Stifter), in: Poetica 43/3–4 (2011); Wissenschaft in Bildern. Symbol und dialektisches Bild in Aby Warburgs Mnemosyne-Atlas und Walter Benjamins Passagen-Werk, Berlin 2004.

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