Luegers Einbürgerungspolitik basierte auf seinem Grundsatz «Wien ist deutsch und muss deutsch bleiben.» Nicht deutsch sprechenden WienerInnen wurde energisch abverlangt, die deutsche Sprache zu gebrauchen. Einbürgerungswillige mussten schwören, «den deutschen Charakter der Stadt nach Kräften aufrecht» zu erhalten.
Ein Jahrhundert später knüpft der Rechtspopulismus an dieses «Erfolgsrezept» an. Bloß sind es nicht mehr «die Behm», deren Assimilation gefordert wird, sondern «die Türken». Kritische Geister stellen die Frage, ob die führende Politik in Wien gut beraten ist, wenn sie den Stimmungen nachgibt, auf die der Populismus setzt, um endgültig triumphieren zu können. In den «Positionen zum Zusammenleben», einem SPÖ-Papier, in dem sozusagen die Wiener «Staatsräson» formuliert ist, werden die «Wiener Lebensart» und «unsere Sprache Deutsch» zu jenen «unverrückbaren Werten» erklärt, denen sich die Menschen mit Migrationshintergrund unterzuordnen hätten. Menschen mit und ohne «Migrationshintergrund» versuchen zu klären, was denn unter der «Wiener Lebensart” zu verstehen sei: Peter Ahorner (Schriftsteller), Marios Anastassiou (Musiker), Marie Therese Escribano (Kabarettistin), Antonio Fian (Schriftsteller) u.a.
Eintritt: Spenden erbeten!
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