A Proposal to Call

Mittwoch, 11. November 2015 - 19:00 Uhr

Kunsthalle Exnergasse

Nikolaus Gansterer, Thinking Drawing Diagram, 2011 (c) the artist Nikolaus Gansterer, Thinking Drawing Diagram, 2011 (c) the artist
A Proposal to Call

Eröffnung: Mi, 11. November 2015, 19 Uhr
Ausstellung: 12. November – 19. Dezember 2015

Kuratiert von Vera Lauf und Barbara Mahlknecht
Display von Seth Wiener

Martin Beck, Ulrich Bröckling, Anne Faucheret, Nikolaus Gansterer, geheimagentur, Alexandra Grausam, Georgia Holz & Claudia Slanar, Suzana Milevska, Klaus Neundlinger, Read-in, Katja Stecher, Studierende der Universität für Angewandte Kunst Wien, Team der Kunsthalle Exnergasse, Julia Wieger u. a.

Die Ausschreibung als Praxis im globalen Kunst- und Kulturbetrieb
Die Ausschreibung, wahlweise auch ?Call for Proposals? oder ?Open Call? genannt, ist eine gängige und zunehmend verbreitete Praxis im globalen Kunst- und Kulturbetrieb. Einrichtungen zur Förderung von Kunst und Kultur sowie unterschiedliche Kunstinstitutionen – seien es Ausstellungshäuser, Biennalen oder Off-Spaces – laden zum Einreichen von Projektideen ein. Richtete sich dieses Angebot zunächst hauptsächlich an Künstler_innen, werden mittlerweile auch Kurator_innen und Theoretiker_innen adressiert.
Ausschreibungen bieten einen möglichen Zugang zu einem Programm, einer Institution, einem Diskurs an. Der hohe Rücklauf auf Ausschreibungen verweist auf die gegenwärtig prekären Arbeits- und Produktionsbedingungen von Künstler_innen und Kurator_innen. Das Verfahren ?Call for Proposals? ist Teil eines Ausstellungsbetriebs, in dem Budgets kleiner, Arbeitskräfte flexibler, der Markt globaler und der Wettbewerb größer werden. Kreative Arbeit findet in einem Feld von konkurrierenden Projekten und Ideen, dessen Bewertungsmaßstäbe auch durch die Logik des Ausschreibens und In-Aussicht-Stellens mitbestimmt werden, statt.

Ausschreibung und Einreichung – Potenziale eines Verfahrens
Das Verfahren des ?Call for Proposals? eröffnet andererseits Räume des Möglichen. Die Ausschreibung richtet ihre Aufmerksamkeit auf potenziell neue, noch nicht etablierte Vorhaben fern einer direkten Koppelung an bisher erworbenes symbolisches Kapital; begünstigt werden dabei auch Formen der Prozessualität, der Ergebnisoffenheit und des Experiments. Es eröffnet sich etwas, das in institutionellen Kontexten gewöhnlich nicht möglich scheint: Eingereichte Vorschläge sind Angebote für mögliche Szenarien; sie geben Auskunft über eine Vielfalt kreativer, gestalterischer Ansätze, die sich in ihnen manifestieren; sie sind der Auftakt für einen vorstellbaren Prozess; sie eröffnen Denkräume und entwerfen Modelle für die Zukunft und sie deuten Mögliches, das der Realität und den tatsächlichen Bedingungen noch nicht zugeführt ist, an. In ihrer Vorläufigkeit evozieren sie nicht zuletzt das Potenzial zur kritischen Befragung realer Gegebenheiten.

Diskussion, Debatte, Performances
Das Ausstellungsprojekt A Proposal to Call soll widmet sich aktuellen Verfahren der Einladung zur Einsendung von Projektvorschlägen im Kunstfeld. Dabei richtet es seinen Blick dezidiert auf die gesellschaftliche Bedeutung, aber auch auf das spezifisch künstlerisch-kuratorische Potenzial dieser Praxis. Weniger als Ort der Präsentation wird die Ausstellung zu einem Raum von Debatte, Gesprächen, Workshops und Performances die gemeinsam mit Theoretiker_innen, Künstler_innen und Kulturarbeiter_innen erarbeitet werden.

PROGRAMM

Alle Veranstaltungen finden, wenn nicht anders angegeben, in der Kunsthalle Exnergasse, Währingerstr. 59, 1090 Wien, statt. Die Teilnahme ist frei und ohne Anmeldung möglich.

Mittwoch, 11. November 2015, 19 Uhr
ERÖFFNUNG

Freitag, 13. November 2015, 18 Uhr
DER CALL ZWISCHEN WETTBEWERB, PARTIZIPATION UND KRITISCHER WIEDERANEINGUNG
Tischgespräche
Mit Ulrich Bröckling, Giorgia Holz & Claudia Slanar, Suzana Milevska, Klaus Neundlinger. Translecture von Nikolaus Gansterer.
Im Format parallel angeordneter Tischgespräche wird im Austausch mit allen interessierten Teilnehmer_innen die Praxis der Ausschreibung diskutiert, Perspektiven werden aufgezeigt, verworfen und neu sortiert. Begleitet wird der Abend von einer TransLecture von Nikolaus Gansterer.

Dienstag, 17. November 2015, 19 Uhr
A PROPOSAL TO CALL?
Gespräch und Workshop
Mit Anne Faucheret, Alexandra Grausam, Katja Stecher, Team der Kunsthalle Exnergasse, Julia Wieger.
Wie und zu welchen Zweck werden Künstler_innen, Wissenschaftler_innen und Kurator_innen durch ?Call for Proposals? und ?Open Calls? adressiert? Und welche Praxen gibt es hierzu in Wiener Institutionen? Welche neuen Perspektiven dazu lassen sich gemeinsam entwickeln?
Gespräch I Workshop im Rahmen der Viennaartweek.

Freitag, 27. November 2015, 20 Uhr
CALL & RESPONSE: EIN WETTBÜRO. TEIL 1
Der Call
Lectureperformance

Samstag, 28. November 2015, 20 Uhr
CALL & RESPONSE: EIN WETTBÜRO. TEIL 2
Die Response
Wettbüro - Bar
Veranstaltungsort: brut Wien, Karlsplatz 5, 1010 Wien
Eine Kooperation von Kunsthalle Exnergasse und brut
In seinem Essay upon Projects aus dem Jahr 1697 ruft Daniel Defoe das Zeitalter der Projekte aus: die Zukunft erscheint plötzlich offen und gestaltbar, alle machen Projekte, so groß angelegt, dass von ihrem Scheitern auszugehen ist und überall werden Wetten abgeschlossen. In diesem Sinne realisiert die geheimagentur gemeinsam mit brut Wien und der Kunsthalle Exnergasse das zweiteilige Projekt Call & Response, das als Lecture-Performance in der Exnergasse beginnt und am zweiten Tag als Wettbüro in der brut-Bar endet.

Dienstag, 1. Dezember 2015, 19 Uhr
MODULAR SYSTEMS, FLEXIBLE SIGNS
Künstlergespräch mit Martin Beck.
In einem Gespräch mit Martin Beck werden die Geschichte institutioneller Praxen der Kommunikation und Organisation sozialer Beziehungen zum Thema gemacht.

Freitag, 11. – Samstag, 12. Dezember, 2015, Uhrzeit wird bekannt gegeben
MANIFESTO FOR MAINTENANCE AGAIN!
Workshop
Mit Read-in.
Dies ist ein Aufruf an Studierende, Senior_innen, Lehrer_innen, Performer_innen, Künstler_innen und an alle, die gerne mitmachen wollen. Read-in lädt alle Interessierten ein, gemeinsam Geschichten von Pflegearbeit und Räume unsichtbarer Arbeit gemeinsam zu erkunden.

Freitag, 18. Dezember 2015, 15 Uhr
FINISSAGE mit einer Intervention von Studierenden der Universität für Angewandte Kunst, Wien.

Termin

eSeL's Neugierde
Eröffnung, Gruppenausstellung, Ausschreibung, Open Call
Mittwoch, 11.11.2015 19:00
Kunsthalle Exnergasse
Währinger Straße 59
1090 Wien
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