Eröffnungen: body interference & UEBER:ANGEBOT - Brennende Fragen

Donnerstag, 03. September 2015 - 18:30 Uhr

Künstlerhaus

Jermolaewa Di Sopra Weibel Hofstetter Doser
Eröffnung: 18:30 Uhr

body interference, kuratiert von Laura Carlotta Gottlob, ist Teil des internationalen Projekts ?the body series?, das 2013 mit einer Ausstellung im St. John?s College (Oxford/UK) begann. Die Ausstellung zeigt fünf Werke von Künstlern, die mit der Sprache des Video die Grenzen des Körpers in seiner Beziehung zur Welt erforschen. Gemeinsam ist den gezeigten Werken, dass sie das Bild des Körpers als ein Mittel zur Vermittlung verstehen: zwischen Individuum und Macht (Anna Jermolaewa), zwischen Indiviuum und
Individuum (Elisabetta Di Sopra), zwischen Individuum und audiovisueller Wahrnehmung (Hofstetter Kurt und Barbara Doser), zwischen Individuum und Raum (Peter Weibel).

Die technologische Sprache des Video eignet sich besonders zur Darstellung dieser Beziehungen, da sie die Rolle des Körpers als Stätte der säkularen Begegnung zwischen Kunst und Wissenschaft unterstreicht – ein Aufeinandertreffen, das von Laura Safred, kunsthistorische Beraterin der Ausstellung, analysiert wird, und im Rahmen der Wolfgang Pauli Lectures (begleitend zur Ausstellung) von vier Vortragenden weiter entwickelt wird.

Der performative Aspekt und die Nähe zum theatralischen oder filmischen Körper weichen einer Konzentration auf die Bedeutung des Bildes und seiner Bewegung. Darüber hinaus spielen Klänge oder
Geräusche eine entscheidende Rolle in den Werken: sie
unterstreichen die Interferenzen des Körpers. Das akustische
Element, das lange aus der bildenden Kunst ausgeschlossen
war, wird Teil des Kunstwerks. Damit ist ein weiterer Bezug
zur Physik realisiert. Die Ausstellung holt die Werke aus ihrer virtuellen Isoliertheit in einen gemeinsamen Raum: Dort entstehen Interferenzen der Bilder untereinander und mit dem Körper des Besuchers.

Diese Ausstellung wird vom Künstlerhaus in Zusammenarbeit mit dem Wolfgang Pauli Institute organisiert und von der Technischen Universität Wien, Informatics Europe, dem Zentrum für Informatikforschung sowie dem Verein Zwei Kongruent Null unterstützt.


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Brennende Fragen
UEBER:ANGEBOT
Eröffnung: 19:30 Uhr


Brennende Fragen
Es waren die AvantgardekünstlerInnen der 1960er und 70er Jahre, die eine freiere, nicht an Arbeitgeber und feste Arbeitszeiten gebundene Arbeitsweise vorgelebt haben. Seitdem und besonders seit der Wende von 1989, hat sich die Arbeitswelt der Mehrheit der Menschen in Europa grundlegend verändert. Ein hohes Maß an Flexibilität und projektbasierter Arbeitsweise bestimmen die Arbeitsverhältnisse in unserer Zeit. Aus MitarbeiterInnen wurden UnternehmerInnen in eigener Sache, Ich-AGs, die sich selbst vermarkten.
Größere Freiheit und Selbstbestimmung im Beruf haben zu weniger Sicherheit geführt. EinpersonenunternehmerInnen arbeiten von Projekt zu Projekt ohne soziale Absicherung. Die meisten jüngeren Leute stehen heute in prekären Arbeitsverhältnissen. Das hat Konsequenzen für das gesamte gesellschaftliche System. Zunehmend bewirkt die größere Freiheit eine strengere Selbstdisziplinierung, Selbstoptimierung, und damit wieder eine Einschränkung in einer früher nicht bekannten Form.

Die brennenden Fragen:
Prekariat als Lebensform? Wie leben KünstlerInnen wirklich?
Und warum leben sie so?
Soll Arbeit, die jemand gern macht, bezahlt werden?
Kunst: Lebensmittel oder Luxus? Und was hat die Gesellschaft davon?
Gute Kunst – Schlechte Kunst – Welche Kunst?
Überlassen wir die Definitionsmacht, was gute Kunst ist, allein dem Markt?
Männerkunst oder Frauenkunst?
Gibt es eine Zusammenarbeit?


UEBER:ANGEBOT
Gibt es zu viel Kunst oder nur zu viele Ideen?
Ein Blick in die Archive nicht-realisierter künstlerischer Projekte. Die Eröffnungsausstellung des Herbstprogramms 2015 unter dem Übertitel ?Brennende Fragen? widmet sich der Frage, ob tolle Projektideen (zu rasch) in die Schubladen wandern. Egal, ob die Idee zu groß war oder die eigene Kapazität zu gering, das Projekt für andere unverständlich oder nicht finanzierbar oder einfach der Mut fehlte, um es überhaupt zu präsentieren – das realisierte ist nur die Spitze des Eisbergs von nicht realisiertem. Die Mitglieder des Künstlerhauses zeigen her, und zwar unjuriert und unkuratiert. Der Schwerpunkt liegt damit nicht auf der Archivierung – wie bei Hans Ulrich Obrists ?Agency Of Unrealized Projects? ?, sondern auf dem Diskurs der Frage nach dem Überangebot.

KünstlerInnen
Johannes Angerbauer-Goldhoff, Stella Bach, Nora Bachel, Zsuzsanna Balla, Hartwig Bischof, Peter und Ingeborg Braunsteiner, Ilse Chlan, Waltraut Cooper, Babsi Daum, Juliana Do, Michael Endlicher, Elisabeth Ernst, Judith.P.Fischer, Marbod Fritsch, Ingrid Gaier, Harald Gfader, Sabine Groschup, Gerhard Gutruf, Maria Hanl, Karin Hannak, Hermann Härtel, Wolf Hoefert, Richard Kaplenig, Eva Kees, Ondrej Kohout, Susanne Korab, Thomas Kröswang, Gerhard Laber, Miye Lee, Gudrun Lenk-Wane, Gert Linke, Gerit Loeschnig, Claudia Maria Luenig, Karin Mack, Silke Maier-Gamauf/Romana Hagyo, Gert Mayr-Keber, Gabi Mitterer, Szilvia Ortlieb, Antonia Petz, Karin Maria Pfeifer, Michael Pilz, Christine Pirker/Reinhold Egerth, Tanja Prusnik, Eva Pusztai, Rosa Roedelius/Richard Budischowsky, Werner Schuster, Edda Seidl-Reiter, J.F. Sochurek, Christiane Spatt, Thomas Steiner, Martina Tscherni, Eva Tubak-Bortnyik, Christoph Überhuber, Wolfgang Walkensteiner, Valentina Wecerka, Walter Weer, Jana Wisniewski, Rainer Wölzl, Ludwig Wüst/Anke Armandi, Robert Zahornicky, Birgit Zinner

Idee: Peter Braunsteiner
Projektentwicklung: Maria C. Holter, Peter Zawrel

Termin

hAmSteR Events
Eröffnung, Video, Themenausstellung, künstlerische Produktion
Donnerstag, 03.09.2015 18:30
bis Sonntag, 18.10.2015
Künstlerhaus
Karlsplatz 5
Obergeschoß
1010 Wien
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