Matthias Bade: SMart Utilities

Freitag, 09. Januar 2015 - 19:00 Uhr

Galerie Schleifmühlgasse 12-14

Kuratiert von / curated by Denise Parizek
S U V ´ s d e r M e t a f e t i s c h i m 21 . J a h r h u n d e r t

Der erste Fetisch der egalitär ist und keinerlei Geschlechter Unterschiede evoziert.

S U V - f ü r S i e , I h n , E s

• Geräumig, praktisch, vielseitig
• Eleganz einer Limousine
• Für die ganze Familie
• Fahrspaß auf ganzer Linie
• Vielseitig und stark
Die Slogans der SUV Anbieter könnten unterschiedlicher nicht sein:
Ein Vehikel, welches die traditionellen Werte des sportlichen Vaters, der engagierten Mutter, des Managers ebenso wie des Waldarbeiters, des Singles genauso wie des Familienmenschen
entspricht und die geheimen Wünsche aller bedient.
Utopie möchte ich da schreien. Realität ist die Tatsache.
Kein Stadtbild ohne SUV´s.

In jedem SUV eine Einzelperson, durchmischt in Geschlechtern beziehungsweise sozialen Schichten.
SUV stellen eine Art Schichten übergreifendes "must" in unserer Zeit dar.
Der letzte Kitzel des modernen Menschen findet auf der Strasse statt, der Ort wo Kräfte gemessen werden, Adrenalin ausgeschüttet und das Image des Einzelkämpfers gelebt
wird. Das hohe Ross wurde gegen ein aufgebocktes Auto ausgetauscht.


G E N D E R

Die Zeit der offensichtlichen Schubladierungen ist vorbei, langes Objektiv = kleiner Penis hat keine Relevanz mehr in der Digitalen Welt von heute.
PS sind da schon zuverlässiger.
Der SUV beendet auf dem Gebiet der Automobile die traditionellen Geschlechterrollen beziehungsweise die sozialen Geschlechtsmerkmale.
SUV´s sind Intersexuell - sie unterliegen weder "gender role" noch "gender identity".


WA R E N F E T I S C H

"Sie sind protzige Statussymbole, umweltzerstörende Zivilisationspanzer und auch das schlechte Gewissen ihrer Besitzer:
SUVs, kostspielige Jeep-Limousinen, wie sie in Deutschland immer mehr gehasst und dennoch mehr verkauft werden.
Der Maler Matthias Bade widmet der hypertrophen Luxuskarosse einen Bildzyklus.
Was macht die merkwürdige Faszinationskraft dieser sperrigen Vehikel aus?
Handelt es sich hier um Objekte in der Tradition schwarzer Roma ntik oder ist das einfach Biedermeier 2.0.?"
TEXT von Simon Pühler / Kulturwissenschaftler

„Um daher eine Analogie zu finden, müssen wir in die Nebelregion der religiösen Welt flüchten.
Hier scheinen die Produkte des menschlichen Kopfes mit eignem Leben begabte, untereinander und mit den Menschen in Verhältnis stehende selbständige Gestalten.
So in der Warenwelt die Produkte der menschlichen Hand. Dies nenne ich den Fetischismus, der den Arbeitsprodukten anklebt, sobald sie als Waren produziert
werden, und der daher von der Warenproduktion unzertrennlich ist.“
TEXT von Karl Marx, Das Kapital, Erster Band

Termin

Maultier Kunst
Eröffnung, Matthias Bade, Denise Parizek
Freitag, 09.01.2015 19:00
bis Samstag, 31.01.2015
Galerie Schleifmühlgasse 12-14
Schleifmühlgasse 12-14
1040 Wien
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