Carsten Höller: Leben & Y

Donnerstag, 10. Juli 2014 - 19:00 Uhr

TBA21/Augarten

Carsten Höller Aufzugbett (Elevator Bed), 2010 Photo: Attilio Maranzano © Carsten Höller / Bildrecht Wien 2014 Carsten Höller Aufzugbett (Elevator Bed), 2010 Photo: Attilio Maranzano © Carsten Höller / Bildrecht Wien 2014
** Verlängerung der Ausstellungslaufzeit bis 4. Januar 2015

20:30 Uhr: Eröffnungs-Konzert von Baloji & L' Orchestre de la Katuba
Den musikalischen Auftakt zu Carsten Höllers Ausstellung LEBEN bieten Baloji & L' Orchestre de la Katuba mit einem Open-Air-Konzert in der TBA21–Augarten. Baloji ist ein herausragender Künstler der kongolesischen Diaspora-Gemeinde, der mit seiner Musik traditionelle Klänge des Kongos mit den Rhythmen von Hip-Hop, Rap und Soul verbindet. 1978 in Lubumbashi, Demokratische Republik Kongo geboren, emigrierte Baloji im Alter von drei Jahren mit seinen Eltern nach Belgien. Dort schaffte er sich schon früh einen Raum des musikalischen Ausdrucks, der tief mit der Geschichte seiner Vorfahren verwurzelt ist. Die belgische Kolonialherrschaft im Kongo zeigt bis heute noch Spuren auf allen Gesellschaftsebenen. Durch seine musikalische Mischung aus Hip-Hop, Rap und Soul zusammen mit traditionellen Klängen, ist Baloji Sprachrohr einer Generation. In drei erfolgreichen Alben replizierte er Klänge und Rhythmik des Kongos. In seinem neuesten Album Kaniama Avenue widmet er sich nicht nur der Musik, sondern gestaltet und produziert auch die Bildmaterialien und Musikvideos selbst.

Freier Eintritt!


Thyssen-Bornemisza Art Contemporary (TBA21) zeigt die Ausstellung LEBEN von Carsten Höller in der TBA21–Augarten und erstmalig im Marmorsaal des Oberen Belvedere.
Präsentiert werden Werke aus der Sammlung der Thyssen-Bornemisza Art Contemporary wie auch mehrere für die Ausstellung konzipierte und produzierte Arbeiten. Carsten Höllers für den Gebrauch vorgesehene Exponate – zugleich verwendbar, orientierend und verwirrend – bilden einen konzeptionellen und körperlich erfahrbaren Raum. Surreal überdimensionierte, geteilte Pilze, ein benutzbarer, Schwerelosigkeit simulierender Schwebe-Tank, ein ausfahrbares und für Nächtigungen buchbares Aufzugbett, und eine Uhr, die nur zu Teilen der verfließenden Zeit angeht, lassen AusstellungsbesucherInnen ahnen, dass hier eine andere Logik als die alltägliche am Werk ist.

Eine Nacht in der TBA21–Augarten
Während der Laufzeit der Ausstellung haben Interessierte die Möglichkeit, eine Nacht alleine oder zu zweit in den Räumlichkeiten der TBA21–Augarten zu verbringen und somit Teil der Installationen von Carsten Höller zu werden. Die Übernachtung wird durch das Sofitel Vienna Stephansdom gebucht. Das Aufzugbett, ursprünglich für die Ausstellung im Hamburger Bahnhof im Jahre 2010 konzipiert und nun erstmals mit der intendierten „Aufzugsfunktion“ ausgestattet, kann mittels Knopfdruck auf beachtliche Höhe gefahren werden. Insensatus Vol. 1 Fig. 1 ist eine trauminduzierende Zahncreme, die Carsten Höller gemeinsam mit einer Wiener Apotheke in drei unterschiedlichen Geschmacksrichtungen entwickelte und die dem Gast vor dem Schlafengehen für den Selbstversuch zur Verfügung steht. Im mit Salzwasser gefüllten Hohen Psychotank können entkleidete BesucherInnen der Ausstellung einen daseinsentrückenden Schwebezustand erfahren. Hoch über den Köpfen pfeifen trainierte Dompfaffen in der Dompfaffenwage eine Melodie, die sich in den Soundtrack der Ausstellung fügt. Die Ausstellung wird begleitet und strukturiert durch die Halbe Uhr, eine neu entstandene Arbeit, die als zweckmäßige Zeitanzeige funktioniert, jedoch durch Über- und Unterrepräsentation von Zeiteinheiten ein Gefühl von abwechselnd hastender und extrem verlangsamter Zeit erzeugt.

Doppelungen
Die neu entstandene Filminstallation Fara Fara zeigt Castings und Proben für einen musikalischen Clash, in dem zwei Stars der kongolesischen Musikszene aufeinandertreffen. Die Arbeit führt die Themen der Doppelung und Gegenüberstellung ein, die bei Vienna Twins zum Tragen kommt. Zwei eineiige Zwillinge führen eine gänzlich logische und gleichzeitig verwirrende, gesungene Unterhaltung über das Gleiche und sein Gegenteil. Draußen im Augarten-Park wird das Moment der Teilung in den Giant Multiple Mushrooms
aufgegriffen. Zwei überdimensionierte Pilze, einer im jungen und einer im erwachsenen Stadium, die aus vier geteilten Pilzkörpern zusammengesetzt sind, begründen ein surreales Moment.

Die ikonische Arbeit Y (2003), eine Leihgabe der TBA21, wird parallel als Erweiterung zu den Räumlichkeiten in der TBA21–Augarten, im Marmorsaal des Oberen Belvedere, gezeigt. Y ist ein mit einem scheinbar unendlich gespiegelten Lichterring ausgestatteter Laufsteg, der in der dortigen Ausstellungssituation eine Weichenstellung der individuellen Wahlmöglichkeit bietet.

Mit der Ausstellung LEBEN werden die TBA21–Augarten und der umliegende Park zu einem Ort für Experimente des Lebens selbst, zu einem Feld des gemeinsamen Handelns und der geteilten Verantwortung. Die Werke aus der Privatsammlung der Thyssen-Bornemisza Art Contemporary und die für die Ausstellung produzierten Arbeiten stehen sich in einem Szenario aus ungesättigten Kunstwerken und nützlichen Konstruktionen mit Werkzeugcharakter gegenüber, die erst durch Aktivierung der AusstellungsbesucherInnen vollständig werden und neu-logische Erfahrungen der Aktivitäten des Lebens ermöglichen.

Kuratiert von Daniela Zyman

Orte
TBA21–Augarten, Scherzergasse 1a, 1020 Wien
Oberes Belvedere, Prinz Eugen-Straße 27, 1030 Wien

Eröffnung
Donnerstag, 10. Juli 2014, 19 Uhr, TBA21–Augarten
Donnerstag, 10. Juli 2014, 18–20 Uhr, Oberes Belvedere, Wien

Buchungen Aufzugbett
Sofitel Vienna Stephansdom
Volker Klier
Reservations Manager
guestservices.vienna@sofitel.com

Termin

eSeL's Neugierde
Carsten Höller, Eröffnung, Konzert, Installation
Donnerstag, 10.07.2014 19:00
bis Sonntag, 04.01.2015
TBA21/Augarten
Scherzergasse 1a
1020 Wien
& Oberes Belvedere
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