Walter Niedermayr: The Replicants

Donnerstag, 14. November 2013 - 19:00 Uhr

EIKON Schauraum

Walter Niedermayr: The Replicants Walter Niedermayr: The Replicants
Der alpine Raum ist eine Topographie, wo sich Gesellschaft exemplarisch in den verschiedensten Spielformen unserer Konsumwelt manifestiert. – Walter Niedermayr

Die Veränderung der alpinen Landschaft durch die Präsenz des Menschen stellt eine Konstante in Walter Niedermayrs künstlerischem Oeuvre dar. Das Ideal der naturbelassenen Berglandschaft wird in seiner Arbeit entkräftet, die Auswirkungen des Tourismus auf die Gebirgswelt werden zum Bildinhalt. Die Serialität von Niedermayrs fotografischen Polyptychen unterbindet die gewohnte Sehweise der Landschaft als Panorama und drängt den Betrachter zu einer neuen Anschauung. Niedermayr versteht seine Arbeit nicht als bloße Kritik am Umgang mit der Landschaft, es ist am Betrachter selbst, diese zu formulieren.

Auch die im EIKON SchAUfenster auf einer gemusterten Tapete installierte Videoarbeit „The Replicants“ (2009) setzt sich mit der alpinen Landschaft als „Sportgerät“ auseinander: Auf einer zunächst leeren Piste lässt Niedermayr einen Schwall von Schifahrern den Hang hinabfahren. Wie dunkle Spuren klingt die Abwärtsbewegung der Fahrer vor der schneeweißen Piste nach bis der Strom der Menschen versiegt. Kurz scheint die Piste innezuhalten, dann beginnt die Abfahrt von neuem.

Die Tapete, pattern 06,5 ist Teil des Projektes The Aspen Series, 2009, das im gleichnamigen Buch im Hatje Cantz Verlag veröffentlicht wurde. Eine Arbeit die ebenfalls in der seriellen Arbeitsweise von Walter Niedermayr steht und Wahrnehmung von Landschaft auf weiteren Ebenen zulässt.

Entstanden ist das Video 2007 anlässlich des jährlichen Abschlussrennens „Der weisse Rausch“ am Arlberg. An die 2.000 Rennläufer fahren in Gruppen von 250 Personen die Piste hinunter und versuchen ein Durchkommen. Die Videoarbeiten Walter Niedermayrs sind im Unterschied zu den Fotografien, die über das Arbeitskonzept einen dynamischen Ablauf der Wahrnehmung suggerieren, statisch, da sie mit einer fixen Kameraeinstellung gefilmt wurden.

„Es geht mir bei dieser Arbeitsweise darum, die Dynamik des Geschehens zu fixieren, als wäre es ein bewegtes Foto oder ein Bild, das ein Eigenleben, eine Geschichte durch die Akteure im fixen Rahmen entwickelt. Aus einem distanzierten Blickpunkt wirken Geschehnisse anders und bekommen eine andere Bedeutung als in der Unmittelbarkeit der Situation. Das würde bedeuten, dass die Distanz zur Situation den Anblick und seine Wahrnehmung bestimmt und verändert. Ein zu den Geschehnissen in deren Unmittelbarkeit logischer Ablauf wird dadurch absurd und könnte einen Impuls zur Hinterfragung der gegebenen Situation und seiner Sinnhaftigkeit auslösen“, so Niedermayr.

Termin

hAmSteR Events
Walter Niedermayr, Fotografie, Installation, Video
Donnerstag, 14.11.2013 19:00
bis Donnerstag, 28.02.2013
EIKON Schauraum
Museumsplatz 1
Q21/Museumsquartier
1070 Wien
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