InnenAussenInnen - Wanderung mit AO&

Samstag, 28. September 2013 - 12:00 Uhr

Kunstraum NOE

Gianmaria Gava Gianmaria Gava
Künstler_innen: AO&, Siegrun Appelt, Beatrix Bakondy, Kathrina Dankl, Aldo Giannotti, Thomas Gronegger
Kurator: Christian Knechtl

Wahrnehmung und Formempfinden unserer Umwelt erfahren neue digitale Wertigkeiten. Der analoge Raum diffundiert und verändert sich gravierend. „Design ist unsichtbar“, hat bereits 1980 Lucius Burckhardt beim Linzer Forum Design postuliert. Er war mit dem gleichnamigen Essay Impulsgeber des Terminus „Social Design“. „Reduktion“, „Dichte“, „Innehalten“ symbolisieren eine aktuelle gesellschaftliche Entwicklung. Die Ausstellung thematisiert die Einbeziehung sozialer Felder, regionaler Handlungsweisen und lokaler Optima in den Entwurfs- und Gestaltungsprozess und lenkt ihr Augenmerk auf den „analogen inneren Raum“ sowie den menschlichen Körper als präzises Wahrnehmungsinstrument umgebender Informationsräume.

Ebenso definiert sich die bauliche Gestaltung unserer Umwelt zunehmend über „nicht-reale“ Wertigkeiten, zumeist digitaler Prägung. Umso wichtiger erscheint es uns, neben dem „analogen Inneren Raum“ die unsichtbaren Materialien der Architektur und ihre Auswirkungen auf das sensitive und sensible Wahrnehmungsinstrumentarium der „Empfindung“ (als Gegensatz zum mentalen Raum des „Erdachten“) zu lenken.

Architektur in Österreich ist seit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert intensiv mit der Gestaltung des Innenraumes verbunden. Zeitgleich wurde auch der psychische Innenraum durch Siegmund Freud entdeckt, eine Entdeckung, die intensive Impulse dafür gab, literarische, künstlerische und philosophische Innenwelten neu zu strukturieren und neu zu schaffen ...).

„Denn das Zeichen des echt empfundenen Bauwerkes ist: dass es wirkungslos in der Fläche bleibt. Ein rechtes Bauwerk macht im Bilde, auf die Fläche gebracht, keinen Eindruck.“ Adolf Loos, Architektur, 1909

Viele Architekten des letzten Jahrhunderts haben ihre wesentlichen Werke ausgehend vom Innenraum entwickelt und erst danach „wirkliche“ Bauwerke errichtet. Viele „Innenräume“ wurden später zu Ikonen ihres Schaffens.

Adolf Loos - Café Museum / 1899
Anton Plischke - Wohnung Lucie Rie Wien / 1928
Hans Hollein - Kerzengeschäft Retti / 1965
Hermann Czech - Kleines Café / 1970
Coop Himmelb(l)au - ReissBar / 1977
RichterGerngross - Kiang / 1982

Die Ausstellung lädt ein, sich über die präsentierten Positionen auch theoretisch mit unsichtbaren Materialien des Gestaltens auseinanderzusetzen. Wegbegleiter wären etwa: Ernst Mach / „Analyse der Empfindungen“, Gottfried Wilhelm Leibniz / „Kompossibilität“, Alain de Botton / „Atheism 2.0“, Lucius Burckhardt / „Design ist unsichtbar“, Leopold Kohr / „Small is beautiful“.

„Die Architektur geht neue Wege: weg von schrillen Fassaden hin zu einer Suche nach Reduktion, Erneuerung, Tiefe, Inhalt. Die neue Architektur entsteht als ‚Innen‘ und wölbt sich an die Oberfläche. Nicht umgekehrt.“ Aus einem Gespräch mit Sabine Oppolzer (Ö1)


Programm im Rahmen der Ausstellung:

FR 27 09 2013, 19.00H
Katalogpräsentation des Kataloges zur Ausstellung INNENaussenINNEN im Rahmen der Eröffnung der Vienna Design Week

SA 28 09 2013, 12.00H
Wanderung mit AO&, Start im Kunstraum Niederoesterreich

SA 05 10 2013, 19.00 H
„Italian Square“ Performance von Aldo Giannotti im Rahmen der Langen Nacht der Museen

Termin

hAmSteR Events
AO&, Wanderung, Gruppenausstellung, Design, Architektur
Samstag, 28.09.2013 12:00
Kunstraum NOE
Herrengasse 13
1010 Wien
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